Dem Besucher von Caraorman bietet sich zunächst ein wüstes Bild von verrottenden Industrieanlagen, verrottenden Wohnblocks und großen Brackwassern. Die Bewohner des Dorfes aber jammern dem Niedergang der vermeintlichen Goldmine nach, haben immer noch nicht begriffen, daß durch diese Anlage binnen weniger Jahre alle ihre Lebensgrundlagen vernichtet worden wären. Die Ausbeute des Sandes hätte nur für kurze Zeit neue Arbeitsplätze geschaffen, aber der Goldrausch hätte die Zerstörung der Fischgründe und Schilfflächen zur Folge gehabt. Jetzt träumen die Leute von Caraorman davon, aus den Rohbauten der Wohnblocks ein Touristenhotel zu machen - mit schöner Aussicht auf die Industrieruinen. Die Dünen, die vogelreiche Seenplatte und der nahe Urwald wären nach ihrer Vorstellung ein ertragreiches Ziel für Touristenführungen. Deshalb sind sie sehr wütend darüber, daß die Regierung den Caraormanwald und die Dünen zur streng geschützten Zone erklärt hat, die von Touristen nicht betreten werden darf. Am liebsten würden die Fischer die Ökopolizisten, die seit einigen Jahren über die Einhaltung der Näturschutzbestimmungen im Donaudelta wachen, über den Haufen schießen. Der Umstand, daß es den Dorfbewohnern seit einiger Zeit verboten ist, im Wald ihr Brennholz zu schlagen, wie sie es seit Menschengedenken gewohnt sind, schürt ihre Wut noch mehr.