Wenn du dich mitten im Donaudelta befindest und einen Fischer nach seiner Herkunft fragst dann ist die warscheinlichkeit sehr groß dass er die mit stolz antwortet er sei Lippowaner und am liebsten würde er die Geschichte seiner Urväter erzählen. Die meisten Deltabewohner zählen einem stolz auf, wieviele Volks- und Religionsgruppen in dem dünnbesiedelten Gebiet leben: Rumänen, Lipovener , Haholen,Ukrainer, Ungarn, Bulgaren, Deutsche, Tataren, Armenier, Juden, Griechen, Türken, Gagausen und Zigeuner ...

Aufgrund der Armut scheren sich die Bewohner auch häufig nicht um die Fangbestimmungen und verkaufen Fische zur Aufbesserung der Haushaltskasse

Seitdem die Fischer nicht mehr gezwungen sind, ihre Fänge in der Cherhana, der staatlichen Einkaufsstelle, abzugeben, gibt es private - legale und illegale - Aufkäufer und dafür keine tauglichen Statistiken mehr. Sicher ist, daß die Fischbestände zwischen 1982 und 1993 von fast 8000 Tonnen auf knapp 4000 Tonnen zurückgegangen sind. Ein Beispiel für illegale Ankäufer ist das Personal der Fährschiffe, das sich ein Zubrot mit dem Schwarzhandel verdient. Um diesen Schwarzhandel zu unterbinden, versuchen Experten aus dem Westen, wie z.B. der London School of Economics eine Ordnung ins System der Fischereilizenzen und -quoten zu bringen, um Überfischung zu vermeiden